18.09.2015

Pläne für Mehrfamilienhaus stossen auf Kritik:   Der Neubau passe nicht ins Strassenbild, heisst es.

Von Rebecca Wyss, Züriberg Zeitung vom 16.09.2015

 

An der Forchstrasse zwischen Burgwies und Balgrist tut sich demnächst etwas. Derzeit liegen die Pläne für ein Mehrfamilienhaus mit rund 25 Wohnungen, Tiefgarage und zehn Autoabstellplätze im Freien öffentlich auf. Auf grüner Wiese entsteht der Neubau nicht. Zuerst muss Platz geschaffen werden: Das bestehende Mehrfamilienhaus im Heimatstil mit Ladenetage, das ältere Baumeisterhaus von 1895 und die Nebengebäude sollen abgebrochen werden.

 

Flachdach ist umstritten
Das Projekt stösst im Quartier auf Kritik. «Ich habe besorgte Anrufe von Anwohnern erhalten», sagt Herbert Frei, Präsident Quartierverein Hirslanden. Die Befürchtung sei, dass das einheitliche Bild der Forchstrasse oberhalb der Burgwies durch einen riesigen Klotz mit Flachdach zerstört würde.
Der moderne Bau entsteht auf dem Gebiet der Forchstrasse 275 bis 281. Gegenüber stehen elf alte Mehrfamilienhäuser, die im Inventar der schützenswerten Bauten sind. Deren Dächer sind im Heimatstil gehalten, genauso wie das jüngere der Häuser, die abgebrochen werden sollen. Laut Frei würde ein Flachdach die einheitliche Dachlandschaft zerstören. «Ein Klotz mit einem Flachdach passt nicht in diesen Teil des Quartiers.» Auch der Architekt Ueli Marbach, der an der Forchstrasse wohnt, beurteilt das Projekt kritisch: «Der Neubau wie er jetzt geplant ist, passt sich nicht in den Strassenraum ein.» Geht es nach der Bauherrschaft, Canosano GmbH, und dem Architekturbüro, emwe Architekten AG, sollen dereinst im Erdgeschoss ausschliesslich Wohnungen entstehen. «Ein Fehler», sagt Marbach. Die heutigen Laden- und Gewerbelokale belebten die Strasse. «Ohne dies entsteht ein toter Strassenabschnitt. » Marbach rät, den Bauentscheid anzufordern. Erst wenn dieser vorhanden sei, könne man präzise Stellung nehmen. Er selbst ist nicht zur Einsprache berechtigt. Anwohner hingegen schon. 

 

Anwohner verlangen Bauentscheid
Dem «Züriberg» sind mindestens zwei Anwohner bekannt, die den Bauentscheid anfordern wollen. Ob diese danach Rekurs einlegen werden, wissen sie noch nicht. Auch die beiden Quartiervereine Riesbach und Hirslanden werden den Bauentscheid verlangen. Für Herbert Frei steht fest: «Wir werden versuchen, eine bessere Einpassung des Projekts in die Umgebung zu erreichen.» Bauherrschaft und Architekt wollten auf Anfrage zu den Kritikpunkten nicht Stellung nehmen.


zurück

Blick von der Mühlehalde auf die noch weitgehend intakte Dachlandschaft entlang der Forchstrasse. In der Mitte das Mehrfamilienhaus mit dem typischen Heimatstil-Dach, rechts das ältere Baumeisterhaus aus dem 19. Jh. Obwohl unscheinbar, haben solche Baumeisterhäuser heute Seltenheitswert. (Bild: Herbert Frei)