30.04.2016

Auf den Spuren Arnold Böcklins und Otto Münchs:   

(hf.) Am 30. April fand sich eine grosse Schar interessierter Hottinger und Hirslander vor dem Künstlerateliere Arnold Böcklin an der gleichnamigen Strasse ein, um an einer von den beiden Quartiervereinen organiserten Führung teilzunehmen. Dass Roman Schönauer, der ehemalige Präsident des Zürcher Heimatschutzes, diese Aufgabe übernahm, war ein Glücksfall, kennt er doch die Geschichte und Geheimnisse dieses Baus wie kein zweiter. Nur wenige Künstlerateliers aus dem 19. Jahrhundert haben - zudem kaum verändert - überlebt.
 
Deshalb kämpfte Schönauer in den 1980er Jahren an vorderster Front für den Erhalt, war der 1885 entstandene, damals überaus moderne Zweckbau doch für den Abriss vorgesehen. 1885 bis 1892 war hier der international berühmte Schweizer Maler Arnold Böcklin tätig, der den Bau nach seinen Vorstellungen hatte errichten lassen. 1912 zog der Bildhauer Otto Münch in das Atelier ein. Zu den zahlreichen, von Münch gestalteten Fassaden und Treppenhäusern gehören der St. Annahof, das Grieder-Haus, der Leuenhof und die Nationalbank, aber auch am Grossmünster hinterliess er seine Spuren. Auch eine Malschule war hier lange zu Hause. Dank Schönauer und seinen Freunden gehört das Atelier heute einer Stiftung, die, mit finanzieller Unterstützung des Kantons, auch für die fachgerechte Renovation besorgt war. Das Atelier ist kein Museum, sondern wird, ganz im Geiste der ursprünglichen Zweckbestimmung, immer noch von Vertretern kreativer Berufe genutzt. Im Herbst planen die Quartiervereine Hirslanden und Riesbach eine weitere Führung, diesmal zu Geschichtszeugen entlang dem Wildbach.


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Roman Schönauer erzählt auf der Veranda die wechselvolle Geschichte des Böcklin-Ateliers. (Bild: Herbert Frei)